Die richtigen Farben für Dein Branding finden

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- Die richtige Farbwahl ist für ein starkes Corporate Branding essentiell.
- Neben einer primären Markenfarbe sollten auch Akzent- und Statusfarben gewählt werden.
- Eine Auseinandersetzung mit der Farbpsychologie ist sinnvoll, bevor man sich auf Farben festlegt.
Die Auswahl der Farben im Brandingprozess ist ein Schritt, der nicht unterschätzt werden sollte. Schließlich repräsentieren die gewählten Farben das eigene Unternehmen und können die Unternehmensmission unterstützen.
Im folgenden Beitrag erfährst Du, warum die richtige Farbwahl so wichtig für Dein Branding ist, welche Farben Du konkret brauchst und wie Du die Farbpsychologie dabei für Dich nutzen kannst.
Warum die richtige Farbwahl essentiell für Dein Branding ist
Mit dem Corporate Branding verfolgt ein Unternehmen das Ziel, eine starke Marke aufzubauen, mit der die Sichtbarkeit eines Unternehmens ansteigt und Bindungen zu Kunden und Mitarbeitenden erhöht werden.
Dabei wirken die richtigen Farben unterstützend. Wer sich mit der Farbpsychologie beschäftigt und weiß, wie welche Farben auf ihre Betrachter wirken, kann dies für sein Branding nutzen. Die richtigen Farben können die Unternehmensmission gezielt unterstützen.
Gleichzeitig ist die richtige Farbwahl essentiell, um sich von der direkten Konkurrenz abzuheben. Wer sich als Unternehmen in der Versicherungsbranche etwa nicht für Blau als Brandingfarbe entscheidet, kann damit herausstechen und die eigene Zielgruppe effektiv auf das eigene Unternehmen aufmerksam machen.

Welche Farben Du im Branding brauchst
Im Branding muss mehr als nur eine Farbe für das Unternehmenslogo festgelegt werden. Du benötigst verschiedene Farben für verschiedene Zwecke. Die folgenden Bereiche sollten in jedem Fall abgedeckt werden.
Info
Für jede Farbe, auf die Du Dich im Branding festlegst, brauchst Du verschiedene Farbtöne und -abstufungen. Um diese zu finden kannst Du beispielsweise mit dem monochromen Farbschema des Adobe Color Wheels arbeiten.
Primäre Markenfarbe
Die primäre Markenfarbe ist die Farbe, die mit der Marke in Verbindung gebracht wird. Sie findet sich beispielsweise im Logo und auf der Website des Unternehmens.
Sekundärfarbe
Eine Sekundärfarbe ist nötig, wenn die primäre Markenfarbe alleine nicht sichtbar (genug) ist. Wer sich beispielsweise für Weiß als Primärfarbe entscheidet, benötigt in jedem Fall eine Sekundärfarbe.
Akzentfarben
Akzentfarben dienen dazu, die Aufmerksamkeit der Betrachter zu steuern. Sie werden verwendet, um bestimmte Elemente, beispielsweise CTAs, hervorzuheben.
Damit dieser Effekt nachhaltig gelingt, sollten nicht zu viele Akzentfarben zum EInsatz kommen. Ein bis zwei Farben reichen dafür völlig aus.
Statusfarben
Statusfarben vermitteln gezielt Botschaften. Die klassischen Statusfarben sind Rot, Gelb und Grün. Mit ihnen kann beispielsweise auf ein Angebot aufmerksam gemacht werden.
Wenn Du Dich in den vorherigen Schritten des Brandings schon für Rot, Gelb oder Grün entschieden hast, sollten andere Statusfarben gewählt werden.
Neutrale Farben
Die Festlegung von neutralen Farben wird gerne vergessen, obwohl diese auf einer Benutzeroberfläche sehr präsent sind. Es geht in diesem Schritt um die Festlegung heller und dunkler Farben, die etwa für Hintergründe und Text verwendet werden.
Tipp
Vollständiges Schwarz (#000000) sieht auf einer Benutzeroberfläche zu hart aus und ist sehr anstrengend für die Augen, weswegen eher ein sehr dunkles Grau gewählt werden sollte.
Die Farbpsychologie für Dein Branding nutzen
Jede Farbe löst Assoziationen und Gefühle aus – sowohl positiv als auch negativ. Wenn Du Dich mit der Farbpsychologie beschäftigst und weißt, welche Farbe bei ihrem Betrachter was auslöst, kannst Du das optimal für Dein Branding nutzen.

Rot
Rot ist eine klassische Signalfarbe und vermittelt Dringlichkeit. Sie wirkt zudem furchtlos, leidenschaftlich und aufregend.
Allerdings wird die Farbe Rot auch mit Wut, Gefahr, Schmerz und Aggression in Verbindung gebracht.
Orange
Orange steht für Wärme, Mut, Innovation, Freundlichkeit und Sicherheit.
Gleichzeitig löst die Farbe aber auch Assoziationen zu Frustration, Unreife, Ignoranz und Trägheit hervor.
Gelb
Auch Gelb steht für Wärme. Die Farbe steht zudem für Optimismus, Fröhlichkeit, Kreativität, Intellekt und Extrovertiertheit.
Andererseits steht Gelb auch für Irrationalität, Angst und Frustration.
Grün
Grün wird meist mit Natur, Umwelt und Gesundheit in Verbindung gebracht. Die Farbe wird zudem mit Hoffnung, Wachstum und Wohlstand assoziiert.
Auf der Gegenseite wird Grün jedoch auch mit Stagnation, Neid und Schwäche verbunden.
Blau
Die Farbe Blau löst Vertrauen, Loyalität, Zuverlässigkeit, Gelassenheit und Sicherheit aus.
Andererseits wird sie auch mit Kälte, Unfreundlichkeit und Emotionslosigkeit in Verbindung gebracht.
Pink
Pink ist eine fantasievolle, leidenschaftliche, fürsorgliche, kreative und innovative Farbe.
Häufig assoziiert man sie jedoch auch mit Aufsässigkeit, Leichtfertigkeit und Impulsivität.
Lila
Lila wird mit Reichtum und Weisheit assoziiert. Sie gilt als fantasievolle, spirituelle und elegante Farbe.
Gleichzeitig verkörpert sie jedoch auch Dekadenz, Unterdrückung und Launenhaftigkeit.
Schwarz
Schwarz ist eine Farbe, die für Sicherheit, Autorität, Luxus, Kraft und Eleganz steht.
Häufig wird sie jedoch auch mit Unterdrückung, Kälte, Bedrohung, Schwere und Trauer in Verbindung gebracht.
Weiß
Weiß gilt als ordentlich, modern und elegant und steht für Makellosigkeit, Sauberkeit und Unschuld.
Die Farbe kann jedoch auch langweilig, leer, steril und distanziert wirken.
Farben und unser Appetit
Bestimmte Farben können sich sogar auf unseren Appetit auswirken. Blau mindert unseren Appetit, Rot regt ihn an. Das machen sich verschiedene Unternehmen wie etwa Coca Cola oder Kellogg’s zu Nutze.
Die richtige Farbwahl für Dein Branding treffen
Vorab: Es gibt leider keine Schritt-für-Schritt-Anleitung, nach der Du die besten Farben für Dein eigenes Unternehmen findest. Allerdings gibt es einige hilfreiche Fragen, an denen Du Dich orientieren kannst.
- Wie lautet die Mission meines Unternehmens?
- Wie sieht meine Zielgruppe aus?
- Wer sind meine Konkurrenten?
- Welche Farben nutzt die Konkurrenz für ihr Branding?
Mit den Antworten auf diese Fragen kannst Du erneut einen Blick auf die Erkenntnisse der Farbpsychologie werfen und überlegen, welche Farbwahl für Dein Unternehmen Sinn macht. Du solltest einerseits eine Farbe wählen, die Deine Unternehmensmission stützt und andererseits eine Abgrenzung zu Deiner Konkurrenz herstellen.
Natürlich hast Du auch die Möglichkeit, mehrere Farben zu kombinieren, allerdings sollte man sich dabei auf höchstens zwei Farben beschränken – ansonsten entsteht sehr schnell ein unordentliches Bild und die gewünschten Effekte der richtigen Farbwahl im Branding werden verfehlt.
Erfolgreiche Farbwahl im Brandingprozess
Insgesamt ist die Farbwahl im Branding essentiell um eine starke Unternehmensmarke aufzubauen, Bindungen zu Kunden und Mitarbeitenden zu stärken und sich von der Konkurrenz abzuheben.
Im Branding solltest Du Dich auf eine Primär- und ggf. eine Sekundärfarbe festlegen. Zusätzlich benötigst Du Akzentfarben, Statusfarben und neutrale Farben.
Dabei solltest Du Dir die Erkenntnisse der Farbpsychologie zu Nutze machen und Farben wählen, die Deine persönliche Unternehmensmission unterstützen.
